Back To The Roots

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Jugendliche verbrachten das verlängerte Wochenende ohne Strom

Über das verlängerte Wochenende von Christi Himmelfahrt verbrachten 16 Jugendliche mit der Jugendpflege der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel in einem Einsiedlerhof mitten im Wald. Die so genannte Happy Mary in der Nähe von Cochem verfügt über eine eigene Quelle, eine ausreichend große Küche mit Gas- und Holzherd, einem Holzofen zum Heizen und mehrere Schlafräume, sowie sanitäre Einrichtungen. Strom ist jedoch nicht im Haus vorhanden.
Für die Teilnehmer_innen ging  es am Donnerstag ab Kobern-Gondorf los nach einer Reihe von Kennenlernspielen mit dem Zug nach Cochem. Von dort aus wanderten alle mit ihrem gesamten Gepäck zunächst zur Burgruine Winneburg. Im Gepäck mussten alle Kleidungsstücke, sowie Schlafsack und Isomatte verstaut sein, die in den kommenden Tagen benötigt wurden. Nach ausgiebiger Erkundung der Gemäuer ging es weiter, ein Stück das Endert-Tal entlang um dann den Aufstieg zur Unterkunft zu beginnen. Die gesamte Gruppe war froh, als sie wohlbehalten die Unterkunft erreichte und sie einnehmen konnte. Ebenfalls eingenommen wurde der unmittelbar angrenzende Wald wo diverse Hütten gebaut wurden. Auch die Feuerstelle wurde angeheizt. Nach dem Abendessen spielte die gesamte Gruppe das Werwolf-Spiel und wärmte sich dabei am Ofen.
Der darauffolgende Tag stand im Zeichen des Schnitzens. So wurden diverse Gegenstände geschnitzt, allen voran Löffel, mit denen dann am Abend auch das selbst gekochte Chili con Carne gegessen wurde. Aufgrund der ansteigenden Temperaturen gab es nachmittags noch eine ausgiebige Wasserschlacht bei dem nichts mehr trocken blieb. Am Freitagabend wurde gegen 23:00 Uhr die Nachtwanderung durchgeführt. Aufgrund des fehlenden Mondes war der Wald noch etwas dunkler als sonst, jedoch meisterte die Gruppe diese Herausforderung sehr gut. Die dabei gemachten Erfahrungen wurden ausgetauscht und die Gruppe orientierte sich anhand der gut sichtbaren Sterne und Sternbilder. So konnten die Teilnehmer_innen die Himmelsrichtungen mithilfe des Polarsterns bestimmen. Mit den reichlichen Erfahrungen der Nachtwanderung ging es für alle bereits um Mitternacht ins Bett.
Am Samstag begann der Tag mit einem ausgiebigen Frühstück und sich daran anschließenden Kooperationsaufgaben. Diese wurden durchweg von der gesamten Gruppe hervorragend absolviert. Der Nachmittag war geprägt durch diverse Angebote wie das Schießen mit Pfeil und Bogen, balancieren auf der Slackline, die Möglichkeit zu filzen und natürlich eine Wasserschlacht. Beim Grillen am Abend mit anschließendem Stockbrot versammelte sich die Gruppe um das Feuer und genoss die Atmosphäre. Wie auch die Tage zuvor wurde diese Runde genutzt um den vergangenen Tag zu reflektieren und den kommenden Tag zu planen. Im Anschluss wurde wieder ausgiebig das Werwolf-Spiel gespielt.
Sonntags erwachten alle zum letzten Frühstück. Danach wurde die Unterkunft aufgeräumt, gekehrt und geputzt. Nach einer letzten Reflexionsrunde wurde das gesamte Gepäck erneut geschultert und der Rückweg begonnen. Dieser ging erfreulicherweise nur noch bergab. Bei über 30° C erreichte die Gruppe, zwar von der Anstrengung gezeichnet, jedoch fröhlich und glücklich den Cochemer Bahnhof und freute sich über den wohlklimatisierten Zug, der die Gruppe nach Kobern-Gondorf brachte.
Ein gesamtes Wochenende ohne Strom war eine Herausforderung für alle Beteiligten. Vor allem der Verzicht auf das geliebte Handy fiel einigen Teilnehmer_innen nicht so leicht wie gedacht. Auch wurde festgestellt, dass Strom vieles leichter macht, wie beispielsweise das Kochen oder das Heizen. So musste rechtzeitig damit begonnen werden den Holz-herd anzuheizen oder das eiskalte Quellwasser auf dem Gasherd zu erhitzen. Auch Licht musste durch Kerzen oder den Gebrauch von Taschenlampen erfolgen. Neben dieser Erkenntnis war das unmittelbare Erleben der Natur und des eigenen Körpers mit all seinen Fähigkeiten aber auch Grenzen eine eindrucksvolle Erfahrung. Der Wunsch der Teilnehmer_innen war trotzdem: Da wollen wir nochmal hin. Und was werden wir. Vormerken solltet ihr euch die erste Woche in den Herbstferien. Dann geht es erneut zur Happy Mary.