Pfingstferien: Jugendfahrt nach Hamburg

Pfingstferien: Jugendfahrt nach Hamburg
Vom 20.05.-24.05. waren 28 Jugendliche im Alter von 13-17 Jahren mit uns in Hamburg unterwegs. Ein thematischer Schwerpunkt lag hierbei auf dem Erinnern und der Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit und insbesondere der Vergangenheit Deutschlands im Zeitraum 1933 bis 1945.
Am Montag startete unsere Reise sehr früh: Treffpunkt am Koblenzer Hauptbahnhof war um 6.20 Uhr. Dank der Aufregung vor der Fahrt schien das frühe Aufstehen nicht so schlimm gewesen zu sein – die Fahrt über wurde viel gequasselt, gespielt und jede Menge Snacks vernichtet. Nach unserer Ankunft am Mittag wurde die Jugendherberge bezogen und kurz danach machten wir einen Ausflug nach St. Pauli. Dort wurde der „Grüne Bunker“ bestaunt und umlaufen – ein 40m hoher Flakbunker aus dem 2. Weltkrieg. Im Anschluss gerieten wir mitten in die Meister-Feier des FC St. Pauli, gemeinsam mit den Fans zogen sie mit lauter Musik durch die Straßen. Nach einem Ausflug zu den Landungsbrücken und dem Elbtunnel ging es für das Abendessen und die Planung des kommenden Tages wieder in die Jugendherberge.

Dienstagvormittag besuchten wir das Bunkermuseum, bei einer Führung erfuhren wir viel über die Luftangriffe, den Feuersturm 1943 und die Umstände in den Luftschutzbunkern. Danach konnte in Kleingruppen die Stadt erkundet werden. Bei schönem Wetter machten sich alle auf den Weg zum Shopping, Sightseeing oder einer Hafenrundfahrt. Am Nachmittag wurden im Miniaturwunderland viele unterschiedliche Landschaften mit kleinen, liebevollen Details bei Tag und bei Nacht bestaunt. Am Abend trafen wir uns zur gemeinsamen Reflektion des Tages und Vorbesprechung des nächsten Tages wieder im Gruppenraum in der Jugendherberge.

Am darauffolgenden Tag besuchten wir das Konzentrationslager Neuengamme, in dem wir uns bei der Gedenkstätte für eine vierstündige Führung versammelten. Hier wurde uns viel über die Geschichte dieses Ortes, die Räumlichkeiten und über das Leben der Häftlinge erzählt, welches durch Zwangsarbeit geprägt war. Außerdem war es uns möglich in einer darin inkludierten Ausstellung noch intensivere Einblicke in die damalige Zeit zu gewinnen und sich anhand individueller Biografien mit der Geschichte von einzelnen Häftlingen auseinanderzusetzen. Im Anschluss daran haben viele Kleingruppen die Stadt bei einer Sight-Seeing- oder Shopping-Tour weiterhin erkundet oder haben sich einen schönen Nachmittag in der Unterkunft gemacht. Den Abend haben wir wieder bei einer gemeinsamen Reflektion und der Planung des nachfolgenden Tages ausklingen lassen. Im Zuge dessen wurden ebenso vielfältige Spielangebote für ein gemeinschaftliches Beisammensein bereitgestellt.

Nach dem Frühstück ging es am Donnerstag in die Gedenkstätte „Bullenhuser Damm“ – ein Erinnerungsort für die Opfer der NS-Verbrechen. Auch hier nahmen wir an einer bedeutsamen Führung teil, in der wir über das Schicksal von 20 Kindern aufgeklärt wurden und verschiedene Einblicke in deren Lebensgeschichte gewinnen konnten.

Der Tag endete mit einem gemeinsamen Abendessen in einer Pizzeria sowie einer erneuten Tagesreflektion und Informationen über den nächsten Tag.


Am Freitag suchten wir nach dem Packen gemeinsam Stolpersteine auf, die dazu dienen, sich an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu erinnern. Diese Gedenksteine befanden sich vor dem früheren Wohnort der jeweiligen Ermordeten. Anhand einer entsprechenden App konnten wir uns die individuellen Kurzbiographien der Einzelschicksale anhören, sodass die Opfer in Bild und Wort vor unsere Augen traten und so vor dem Vergessen bewahrt werden.

Anschließend machten wir uns gemeinsam auf den Weg zum Hamburger Hauptbahnhof und fuhren wie geplant gegen 16:00 Uhr zurück nach Koblenz.
Gefördert wurde die Fahrt durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ der Partnerschaft für Demokratie der VG Rhein-Mosel.